Die Stadtteilzeitung Bänsch-Echo
Eine Zeitung vom Kiez für den Kiez
Im Oktober 1992 erschien die 1. Ausgabe unserer Stadtteilzeitung Bänsch-Echo, die wir zusammen mit Anwohner*innen aus der Bänsch-Straße, wo sich damals der Mieterladen befand, als einmalige Idee umgesetzt haben. Die Auflage war recht klein und die Zeitung wurde in der Bänsch-Straße und umliegenden Straßen in einige Briefkästen verteilt. Dann passierte etwas, womit niemand rechnete: Viele Menschen fragten interessiert nach, wann die nächste Ausgabe erscheint. So entstand ein kleiner Kreis von Aktiven, der sich von nun an um monatliche Ausgaben kümmerte, deren Umfang und Auflage sich monatlich erhöhte. Nachts stellte uns eine Druckerei ihre Maschinen für kleinen Preis zur Verfügung und nach der Arbeit falzten wir zwei Tage lang 5000 Exemplare, legten die Seiten ineinander und verteilten weitere zwei bis drei Tage lang die Zeitung in Friedrichshain, denn die Infos sollten ja aktuell in den Umlauf kommen. Um Nachschub für den Inhalt mußten wir uns fast nicht kümmern, der kam ganz allene zu uns, auch die Unterstützung von Gewerbetreibenden, die mit ihren kleinen Anzeigen den Druck finanzierten.
Viele Jahre Engagement und Selbstausbeutung sollten folgen. Die Gruppe wurde aber auch über die Jahre kleiner, weil der zeitliche Aufwand nicht mehr zur Lebensplanung paßte. Daran konnte auch das viele positive feedback nichts ändern.
Mit Einzug der digitalen Medien gab es unser Bänsch-Echo ab 2007 auch online, was die Attraktivität der Papierausgabe für unsere Leser*innen nicht minderte.
Wir versuchten Verstärkung für das Team zu finden, da der Aufwand sehr hoch war. Das gelang uns leider nicht, weil niemand regelmäßig so viel Zeit und Mühe aufbringen wollte oder konnte. Im Dezember 2010 erschien die letzte offizielle Monatsausgabe. Danach gab es das BE unregelmäßig als Extrablatt. Mit einer kleinen Träne im Auge entschieden wir uns im Dezember 2011 die letzte Ausgabe herzustellen.
Das Bänsch-Echo ist ein Spiegel der Entwicklungen in Friedrichshain, ein Spiegel der Menschen und Aktivitäten im Kiez und darüber hinaus. Und vielleicht ist es dadurch auch ein wichtiges Zeitdokument. Weil wir denken, daß dieser Spiegel nicht verloren gehen soll, haben wir die vorhandenen PDFs in unsere neue Website übernommen. Wenn Du Lust und Zeit hast, bist Du herzlich eingeladen, weiter unten in den einzelnen Ausgaben zu stöbern.
In den Jahren 2012 und 2013 erschienen vier Mieterladen-Infos und mit einer Sonderausgabe zu unserem 25 jährigen Jubiläum stellten wir keine Prints mehr her. Wie immer im Leben: Wo sich eine Tür schließt, geht eine andere auf. Seit Juli 2012 senden wir live aus dem Studio Ansage monatlich unsere Sendung "Wir holen uns den Kiez zurück". Mehr dazu unter Freies Radio Berlin.