Stöbern in der Geschichte

Der Aufbau des Kieztreffs

Der Rahmen für der Arbeit

Wie alles begann . . .

Begonnen hat es Ende 1989 mit der Vorbereitung des 3. Bürgerforums. Weil kein Vertreter des Rates erschien, wurden von uns alle Fragen aufgenommen. Wir bemühten uns um Antworten und der Name "UBI Friedrichshain" öffnete fortan Verwaltungstüren. Weitere Bürgerforen wurden initiiert und Probleme am Runden Tisch bürgernah behandelt.

Parallel besetzten wir einen ehemaligen Wohnbezirksausschuß (WBA) in der Bänschstraße und hoben die UBI Mieterladen als feste Institution aus der Taufe, mit einem Einzugsgebiet bis weit in das Land Brandenburg.

Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, vielen verschiedenen Fragen auf die Spur zu kommen. Wir sind keine Alibifunktion, sondern bieten Hilfe zur Selbsthilfe, nach dem Motto "Bürger helfen Bürgern" selbst aktiv zu werden.

Mit dem Umzug in die Kreutzigerstraße 1998 und der Sanierung 2001 wurden die neuen Räume warm im Winter und hell im Sommer. Der Beratungsraum vergrößerte sich, genauso wie unsere Angebote sich erweiterten. Darauf sind wir besonders stolz, denn die Zahl der Aktiven ist deutlich geringer geworden.

Unser Haupt-Kooperationspartner ist seit 1992 die Berliner MieterGemeinschaft, die die Mietgrundkosten übernimmt. Der Dank gilt auch unserem Eigentümer, der Selbstverwalteten Ostberliner GenossInnenschaft e. G. für die geringe Miete. Die Kreutzigerstraße 23 war das 1. Haus, welches von der Genossenschaft gekauft werden konnte Bericht im Mieter-Echo. Wahrscheinlich ist es einmalig, daß ein Vermieter eine Mieterberatung bittet, in das Haus einzuziehen. Aber genau so war es!

Die Umbenennung des Vereins im Jahr 2002 von UBI Mieterladen in UBI KLiZ reflektiert die Vielfalt der Arbeit. Das Vereinslokal trägt weiterhin den Namen "Mieterladen".

Schon immer haben Initiativen, Gruppen und Personen unsere Räume sporadisch oder dauerhaft genutzt (z. B. Antirassistische Telefonkette, Bürgerinitiative Innenstadtring Süd, Kunstsportgruppe Umgehungstechnik, Schreibwerkstatt, Action Samba Berlin, Bürgersprechstunde von Freke Over (MdA), IG politische Mitte - ein Anti-HartzIV-Bündnis). Die Intitiative gegen den Berliner Bankenskandal hatte ihre Geschäftsstelle eine Zeit lang in unseren Räumen.
Nachbarn oder Freunde feiern hier auch gerne, was zur Folge hatte, daß wir nach und nach unsere Küche gut eingerichtet haben.
Im Jubiläumsjahr unseres 20 jährigen Bestehens 2009 arbeiteten hier 14 verschiedene Projekte.

Wir sind immer bemüht eine Plattform zu geben und Aktive von den günstigen Konditionen partizipieren zu lassen. Wir danken dafür sehr unserem Haupt-Kooperationspartner Berliner MieterGemeinschaft e. V., der uns größtmöglichen Unterstützungsspielraum läßt, was ein gegenseitige hohes Maß an Vertrauen voraussetzt.

Alle Kosten wie Strom, Veranstaltungen, Büro- und Verbrauchsmittel etc. (außer Mietkosten) werden über Spenden gewuppt. Daher freuen wir uns über jede kleine finanzielle und/ oder Sach-Spende (z. B. Druckpatronen, Klopapier, Stifte...).
Alle Spenden sind steuerlich absetzbar.

 

Der Aufbau des alternativen Kieztreffs . . .

Nach der Sanierung haben wir den dringend notwendigen, unabhängigen, ehrenamtlichen und politischen Beratungs- und Arbeitstreff neu gestaltet.

Eigentümer (SOGe.G.) und Verwaltung (Fallgrube e.V.) unterstützen uns durch günstige Miete und Lebensadern (im Keller ein Server und ein Blockkraftheizwerk, Photovoltaik auf dem Dach). Weiterhin sichert die BMG langfristig die Grundmiete und beteiligt sich auch an den Internet-/ und Telefonkosten. Nachbarn und Freunde geben Rückhalt.

Es macht Spaß hier ehrenamtlich zu arbeiten. Unkonventionelle Vorgehensweise und Unabhängigkeit werden von Ratsuchenden und Besuchern geschätzt und sind Garant dafür, daß es uns auch weiterhin gibt.

Die Nutzung ist vielfältig. Neben den Beratungsangeboten gibt es weitere Nutzungen wie Projektarbeit, Bastelnachmittage, Filmabende, Feiern, Schreibwerkstätten und viele politische Arbeitstreffen und Veranstaltungen.

Das mag den Eindruck eines normalen Kieztreffs vermitteln, aber davon sind wir weit entfernt. Unsere ehrenamtliche oder teils geförderte Projekt-Arbeit ist bürgernah und politisch. Einen guten Eindruck vermittelt auch unsere Darstellung der AG Kiezentwicklung unter Menü-Punkt Projekte.

 

Auszüge unserer Arbeit . . .

  • beratendes Mitglied im Besetzerrat
  • Gründung der 1. Betroffenenvertretung im Bezirk
  • Gründungsmitglied der antirassistischen Telefonkette, Wir-bleiben-alle-Bündnis, AG Kiezentwicklung und weitere
  • GUBAG in die Schranken gewiesen (deutschlandweite Berichterstattung)
  • WBF-Mieter-Zusagen für 50 Häuser der Wert-Konzept Berlin erkämpft
  • Erfolg beim Kampf um die Festlegung eines Milieuschutzgebietes
  • Initialisierung des 1. Bürgerantrages im Bezirk
  • Ausbau der qualifizierten Sozialberatung
  • Organisation von/ Teilnahmen an Info- und Kulturveranstaltungen, Demos, Kundgebungen, Straßenfesten, internationalen Kongressen (auf und vor dem Podium)
  • Mitarbeit an Radio- und TV-Sendungen (eigene Sendungen über Pi-Radio, Offenen Kanal und StudioAnsage), Dokumentation bei ZDF und RBB
  • Mumia Abu-Jamal und Irmela Mensah-Schramm sind Ehrenmitglieder des Vereins
  • Mitarbeit an verschiedenen Studien, Diplomarbeiten, Buchrecherchen
  • eine ehrenamtliche Mitarbeiterin wurde mit der Ehrenamtsmedaille des Bezirkes Friedrichshain-Kreuzberg ausgezeichnet
  • Beim Rechnungshof haben wir uns dafür eingesetzt, daß kein Deal zwischen WBF und Kaufmann Gijora Padovicz über 600 Wohneinheiten erfolgt. Trotz Unterstützung von Mitgliedern verschiedener Parteien (AGH und BVV), geschädigten Mietern / Handwerksfirmen, Wohnungseigentümern und der Presse leider ohne Erfolg - weil Padovicz Kontakte bis in höchste Kreise pflegt.
  • Unterstützung von Bürgerinitiativen und Aktionsbündnissen
  • Wir sind anerkannter soziokultureller Standort im Bezirk
  • 2006 waren wir aktiv an der Gründung der Initiative gegen Rechs beteiligt
  • 2009 waren wir aktiv bei der Initialisierung des Register Friedrichshain beteiligt
  • seit 2016 sind wir aktives Mitglied im bezirklichen Begleitausschuß in Zusammenarbeit mit der Koodinierungs- und Fachstelle
  • seit 2018 unterstützen wir das Initiativbündnis Padovicz-betroffener Mieter*innen
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